LKH Weststeiermark: Eröffnung der Palliativstation am Standort Deutschlandsberg
Das LKH Weststeiermark ist mit den Standorten Voitsberg und Deutschlandsberg ein Verbundkrankenhaus in der Region Weststeiermark und bietet eine hochwertige medizinische Versorgung im stationären- und ambulanten Bereich. Die Eröffnung der Palliativstation am Standort Deutschlandsberg ist ein weiterer Schritt in Richtung einer umfassenden und durchgängigen Gesundheitsversorgung für Patient*innen, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Insgesamt werden sowohl die stationäre, wie auch die mobile Hospiz- und Palliativversorgung in der Steiermark bis 2025 deutlich erweitert. Die acht zusätzlichen Betten im LKH Weststeiermark sind Teil dieses Ausbaus.
Die Palliativstation im LKH Weststeiermark am Standort Deutschlandsberg ist eine spezialisierte Einrichtung, die die Versorgung von Patient*innen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen, die an akuten körperlichen Beschwerden leiden und/oder sich in einer erkrankungsbedingten psychosozialen Krise befinden und daher eine spezialisierte palliativmedizinische Betreuung benötigen, übernimmt. Ein interdisziplinäres Team bestehend aus Fachärzt*innen, diplomiertem Pflegepersonal, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen und Physiotherapeut*innen widmet sich dieser spezialisierten Aufgabe.
"Palliativversorgung ist ein Ansatz, der die Lebensqualität von Patient*Innen und deren Familien verbessert, die mit Problemen im Zusammenhang mit einer lebensbedrohenden Erkrankung konfrontiert sind, und zwar mittels Prävention und Linderung von Leiden durch frühzeitiges Erkennen, Erfassen und Behandeln von Schmerz und anderen Problemen im körperlichen, psychosozialen und spirituellen Bereich."
World Health Organization
Frau Prim. Dr. Gabriele Treichler, MBA MSc LLM übernimmt die ärztlich Leitung der Palliativstation: „Unsere Palliativstation ist im 2. Stock direkt über der Gebärklinik verortet. Sie besteht aus acht großräumigen Zimmern, zwei davon können auf Wunsch in Doppelzimmer umfunktioniert werden, außerdem sind alle Zimmer mit Übernachtungsmöglichkeit für die Angehörigen ausgerichtet. Die Farbauswahl sowie die Einrichtung verbreiten eine entspannende „Wohnzimmer“-Atmosphäre, der Funktionalität notwendiger therapeutischer und pflegerischer Maßnahmen tut dies aber keineswegs einen Abbruch. Aufwendigere Eingriffe können in einem eigenen Untersuchungsraum vorgenommen werden. Jedes Zimmer verfügt über einen eigenen, großzügigen Balkon, der so konzipiert ist, dass nicht mehr mobilisierbare Patient*innen auch mit dem Bett ins Freie gebracht werden können.
Der helle Aufenthaltsraum beinhaltet einen eigenen Wohn-/ Essbereich, in dem Patient*innen alleine oder mit den Angehörigen/Besucher*innen abseits des Krankenzimmers Zeit verbringen und zumindest für diese Momente dem Spitalsalltag entfliehen können. Der einzigartige Ausblick auf die Burg Deutschlandsberg und die umliegenden Weinberge ergänzt das schöne Ambiente.
Die Außenstiege am Ende der Station, unmittelbar auf die großangelegte Terrasse mündend, ermöglicht auch Besuche von kleinen Haustieren. Wir haben uns bewusst für einen „Raum der Sinne“ entschieden, der verschiedenen Bedürfnissen gerecht wird: das Herzstück bildet die freistehende Badewanne, von allen Seiten gut zugänglich, die den Patient*innen auf Wunsch die Möglichkeit bietet, außerhalb des Zimmers Entspannung zu finden. Geschickt davon abgetrennt, erfüllt er auch die Ansprüche eines Rückzugsortes, um sowohl als Patient*in als auch als Angehörige/r für sich zu sein und den Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Abgesehen davon stehen natürlich ausreichend Arbeitszimmer und Funktionsbereiche für das multiprofessionelle Team zur Verfügung. Dieses Team besteht aus Ärzt*innen, Pflege, Sozialarbeiterin, Psychologinnen, Therapeut*innen und Mitarbeiter*innen des Verwaltungsbereiches, welches sich ab 01.12.2023 neu formiert hat, um die schwer kranken Patient*innen unserer Region bestmöglich zu versorgen, ihnen ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten, ihre Schmerzen zu lindern und sie für ein Leben in ihrer häuslichen Umgebung vorzubereiten. Das Team der Palliativstation Deutschlandsberg bejaht das Leben und akzeptiert das Sterben.“
Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl nahm an der Eröffnung und der Stationssegnung teil und gratulierte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur planmäßigen Eröffnung und ermutigt die Bevölkerung zur Annahme dieser neuen Palliativstation: „Die Eröffnung dieser Palliativstation markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer umfassenden und mitfühlenden Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region. Der Leitspruch der KAGes lautet Menschen helfen Menschen und dieses Helfen wird gerade in dieser neuen Station spürbar, wenn es darum geht, unsere Mitmenschen in schwierigen Stunden zu begleiten und für sie da zu sein.“
Die feierliche Stationseröffnung wurde auch vom Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft begleitet. KAGes. Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h. c. Gerhard Stark: „In dieser Einrichtung können wir nicht nur die körperlichen Bedürfnisse unserer Patient*innen bestmöglich unterstützen, sondern auch ihren seelischen und emotionalen Bedürfnissen gut begegnen. Die Palliativmedizin fördert damit Lebensqualität und kann so möglicherweise auch den Verlauf von ursächlich nicht heilbaren Erkrankung positiv beeinflussen.“
Auch Vorstandsdirektor für Finanzen und Technik, Mag. DDr. Ulf Drabek MBA, MSc, freute sich auf die Stationseröffnung: „Spitalsbauten sind von besonders hohem öffentlichem Nutzen. Sie verbessern die Qualität der Spitalsversorgung und geben gleichzeitig der Bauwirtschaft einen wertvollen Impuls. Für das Projekt wurden € 7,2 Mio. (Preisbasis Fertigstellung) investiert. Die Palliativstation wurde in 20 Monaten errichtet. Auch bei diesem Bauprojekt konnte sich die hohe regionale Wertschöpfung von KAGes-Bauten weiter fortsetzen. Von den angeführten Gesamtkosten verblieben knapp 11 Prozent im Bezirk, rd. 77 Prozent der Auftragssumme gingen an steirische Firmen.“