Bilanz-PressegesprÀch von Betriebsdirektor PhDr. Franz Lienhart, MBA
âEs mutet ein wenig schicksalhaft anâ, sinniert Franz Lienhart, der nahezu ein Vierteljahrhundert als Betriebsdirektor an den LKH Deutschlandsberg und Voitsberg gewirkt hat, âdass ich bald nach meinem Amtsantritt mit einer Katastrophe â dem tragischen BusunglĂŒck mit 18 toten Kindern aus Ungarn - und gegen Ende meiner Amtszeit mit einer Pandemie konfrontiert war, die Patienten und Personal auĂerordentlich gefordert hatâ. Dennoch blickt der leidenschaftliche Krankenhausmanager mit Dankbarkeit und Freude auf die interessante, gemeinsam mit vielen inspirierenden Mitarbeitern im Dienste der Menschen geleistete Arbeit zurĂŒck.
Werdegang
Franz Lienhart wurde im August 1960 im Bezirk Graz-Umgebung geboren und verbrachte die ersten beiden Lebensjahrzehnte mit fĂŒnf Geschwistern auf der elterlichen Landwirtschaft sĂŒdwestlich von Graz. Nach Absolvierung von Pflichtschule und Gymnasium maturierte er in Graz und trat nach Ableistung des PrĂ€senzdienstes im Jahr 1980 in den Landesdienst (Personalabteilung) ein.
Wechsel in die KAGes
Im Zuge der Ausgliederung der steirischen Landeskrankenanstalten aus der Landesverwaltung wechselte er 1985 zur neugegrĂŒndeten SteiermĂ€rkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H (KAGes). Im Alter von 25 Jahren sammelte Lienhart dort erste FĂŒhrungserfahrung als Referatsleiter im Personalmanagement der KAGes-Zentraldirektion. 1990 erfolgte der Wechsel in das gröĂte steirische Krankenhaus (LKH-UniversitĂ€tsklinikum Graz), dort ĂŒbernahm er den Wirtschaftsbereich und damit Verantwortung fĂŒr fast 1.000 Mitarbeiter.
Projekt âGolden Ageâ
Anfang 1993 wurde er vom damaligen KAGes-Vorstand mit der Leitung des Projektes "Golden Age" betraut, das die Evaluierung einer möglichen Vernetzung der steirischen LandeskrankenhĂ€user mit den Landespflegeeinrichtungen zur Aufgabe hatte - eine Initiative, die Jahre spĂ€ter mit der ĂberfĂŒhrung der vier Landespflegeheime in die Organisationsstruktur der KAGes eine konkrete Umsetzung erfuhr.
FĂŒhrungsfunktionen
Ab Mitte 1995 ĂŒbernahm Lienhart zusĂ€tzlich auch die Agenden des Betriebsdirektors am LKH Mariazell und die Leitung des danebenliegenden Pflegeheimes Mariazellerland.
Nach einem erfolgreichen Bewerbungsverfahren wechselte er 1998 als Betriebsdirektor ins LKH Deutschlandsberg. 2014 hat sich sein Verantwortungsbereich dann um das LKH Voitsberg erweitert. In der Folge wirkte Dir. Lienhart maĂgebend an der ZusammenfĂŒhrung der ehemals eigenstĂ€ndigen LKH Deutschlandsberg und Voitsberg zum neuen Krankenhausverbund LKH Weststeiermark mit und war ganz wesentlich an der notwendigen Abstimmung des Leistungsangebotes und der Anpassung der Organisationsstrukturen beteiligt.
Fundiertes Managementwissen
KAGes-Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stark fasste anlĂ€sslich der letzten Jahresabschlussfeier des LKH Weststeiermark das Wirken von Betriebsdirektor Lienhart wie folgt zusammen: "Mit seiner Umsicht und seinem fundierten ManagementverstĂ€ndnis in der Leitung von KrankenhĂ€usern hat er sehr viel bewegt - im Bereich Prozessoptimierung, in der strukturellen wie auch betriebsorganisatorischen Entwicklung der Krankenhaus-Standorteâ. Nicht zuletzt seien es aber auch âdie vielen in Beton gegossenen Zeichen, die fĂŒr seine Schaffenskraft stehenâ und verweist damit auf die in der Ăra Lienhart erfolgten zahlreichen Zu- und Umbauten an den beiden LKH-Standorten Deutschlandsberg und Voitsberg.
Lienhart legte wĂ€hrend seines Berufslebens auch besonderen Wert darauf, stets am aktuellen Stand des Management-Wissens zu sein. Berufsbegleitende Studien u.a. in Salzburg und an der WirtschaftsuniversitĂ€t Wien mit akademischen AbschlĂŒssen in Hospital-Management, Health-Care-Management und Public-Health geben entsprechend Zeugnis davon.
Zahlen, Fakten und Verantwortung
Ăber ein Vierteljahrhundert hat Franz Lienhart die LKH-Standorte Deutschlandsberg und (ab 2014) Voitsberg ganz entscheidend mitgestaltet. Dabei hatte er ĂŒber die Jahre ein Budget mit einem Betriebsaufwand von 1,02 Mrd. EUR zu verantworten. In Summe wurden in dieser Zeit rund 1,1 Mio. Patienten stationĂ€r und ambulant betreut, nahezu 5,3 Mio. Mahlzeiten zubereitet und rund 50 Mio. EUR an baulichen Investitionen âverarbeitetâ.
Aktuell freut sich Lienhart im Besonderen darĂŒber, dass die umfassende Sanierung am Standort Voitsberg erfolgreich abgeschlossen werden konnte, sowie am Standort Deutschlandsberg im SpĂ€therbst 2023 eine nagelneue Palliativstation in Betrieb gehen wird und damit das medizinische Leistungsangebot eine hochwertige Erweiterung erfĂ€hrt.
Die kĂŒrzlich vom KAGes-Vorstand erfolgte Zusicherung fĂŒr eine auf mehrere Jahre angelegte Generalsanierung der Bettenstationen stĂ€rkte Lienhart in seinem Entschluss, das Zepter in jĂŒngere HĂ€nde zu legen.
Lass die Kugel rollen
Seit Ende seiner aktiven FuĂballerlaufbahn vor rund 30 Jahren ist Lienhart auĂerdem auch ehrenamtlicher FunktionĂ€r des Steirischen FuĂballverbandes und als Stellv. Vorsitzender des Strafausschusses tĂ€tig. Aufgrund seiner besonderen Leistungen wurde ihm sowohl vom Steirischen FuĂballverband wie auch vom ĂFB jeweils das goldene Verdienstzeichen sowie vom Land Steiermark das Sportehrenzeichen in Gold verliehen.
Als begeisterter Familienmensch (5 Geschwister, 2 Kinder, 4 Enkelkinder) genieĂt er familiĂ€re Feiern aller Art und hilft gerne auch beim Hausbau fĂŒr die Familie seiner Tochter. FĂŒr den leidenschaftlichen Motorradfahrer, Musik- und Kabarett-Liebhaber wird wohl auch im Ruhestand keine Langeweile aufkommen.
Finanz- und Technikvorstand Ernst Fartek lobte den scheidenden Betriebsdirektor und hob dessen menschliche Kompetenz hervor: âDas Anliegen von Franz Lienhart war immer, Menschen zu motivieren und zu begeistern. Er hinterlĂ€sst ein gut funktionierendes Haus mit den beiden Standorten Deutschlandsberg und Voitsberg, das fĂŒr die Zukunft auch in Hinsicht auf die Fertigstellung der Koralmbahn bestens gerĂŒstet istâ.
RĂŒckfragehinweis
Betriebsdirektion LKH Weststeiermark
Tel.: +43 (3462) 4411-2101 oder +43 (3142) 201-3101
E-Mail: direktion@lkh-weststeiermark.at